Wildes Korsika & Boatwork

Posted by Elvira & Christoph on 14 June 2024

Als wir das Inserat für unser Boot sehen, gefällt uns eine Sache von Anfang an richtig gut: Das Boot steht in Südfrankreich unweit von Marseille und so fühlt es sich für uns wie eine Fortsetzung unser bisherigen Reise an, hatten wir doch unsere Futura in der Nähe von Barcelona verkauft. Und so starten wir dann nach vierwöchigem Refit tatsächlich am 7. Mai unsere Reise von Südfrankreich gen Osten. Die Bedingungen sind nicht unbedingt das, was wir uns erhofft hatten. Der Mistral kennt mal wieder keine Gnade und so sind Böen bis zu Windstärke 8 angesagt. Doch die Wettervorhersage lässt uns wenig Raum für Alternativen. Zumindest Rückenwind, beruhigen wir uns. Und so lichten wir den Anker morgens bei Fos-su-Mer. Unser Plan ist es uns mindestens ein, zwei Tage die Küste entlang zu hangeln bevor wir eine erste lange Überfahrt nach Korsika angehen. Tatsächlich lesen wir auf unserer ersten Etappe Böen bis zu 40 Knoten auf unserem Windmesser. Wir segeln lediglich unter gereffter Genua und gleiten über die doch stattlichen Wellenberge und sind schnell begeistert davon, wie satt unsere Wanderer in den Wellen liegt. Dieses Gefühl werden wir in den kommenden Wochen noch häufiger erleben. Wo unser altes 33 Fuß Boot wild getanzt hätte, liegt unsere dreimal schwerere und 10 Fuß längere Wanderer sehr ruhig im Wasser und gibt uns ein angenehm sicheres Gefühl.

Überfahrt nach Korsika

Nachdem wir zwei Tage die Küste entlang gesegelt sind und einen ersten Landgang im beschaulichen Le Mourillon bei Toulon gemacht haben, beschließen wir von hier direkt die Überfahrt nach Korsika anzugehen. Die Alternative würde uns locker eine Woche an diesem Ort halten, denn der Wetterbericht kündigt zunächst Flaute gefolgt von Gegenwind an. Nein, danke, nach vier Wochen auf dem Trockendock möchten wir endlich ein paar Meilen machen und ohnehin zieht es uns nach Korsika, das zumindest unter den touristischen Mittelmeerinseln noch den Ruf genießt, weniger überlaufen zu sein als viele der anderen Inseln.

Mit Kind an Bord kann sich schnell das Chaos ausbreiten. Eric schaut gerne aufs Meer. Der Klettergut hält ihn sicher an Bord.
Eric schaut gerne aufs Meer. Der Klettergut hält ihn sicher an Bord.
Mit Kind an Bord kann sich schnell das Chaos ausbreiten.

Natürlich wäre es kein echtes Langfahrerleben, wenn der Start mit dem neuen Boot nicht auch mit einer wachsenden Liste von kleinen Problemen einhergehen würde. Da wäre zum Beispiel unsere Toilette: Eigentlich ein super Upgrade, denn sie funktioniert elektrisch, man braucht nur einen Knopf zu drücken und das Geschäft wird nach draußen befördert. Zumindest theoretisch, denn obwohl zwar das Abpumpen ganz wunderbar funktioniert, nützt uns das nur bedingt, denn die Toilette zieht kein Wasser zum Spülen an. In der Praxis bedeutet das für uns zunächst einmal, dass man vorm Toilettengang die Pütting über Bord werfen muss, einen vollen Eimer Seewasser hochzieht und diesen mit auf die Toilette nimmt, um manuell Spülwasser in die Schüssel zu gießen. Nicht unbedingt komfortabel, aber funktional. Wir haben uns vorgenommen dieses und andere Probleme nach unserer Ankunft auf Korsika anzugehen.

Und dann wären da noch die beiden Spülbecken in der Küche. Wie zuvor berichtet, haben wir drei Abflüsse zu einem kombiniert und bereits auf dem Trockendock ist uns aufgefallen, dass das Wasser jetzt langsamer abfließt. Jetzt, wo das Boot im Wasser liegt, fließt es allerdings gar nicht mehr ab. Defakto können wir unsere Küche zunächst also erstmal nur eingeschränkt benutzen.

Sonst nicht in diesen Breiten zu beobachten: Nordlichter vor Korsika! Mit Rosinen und Decke macht es sich Eric im Cockpit gemütlich.
Mit Rosinen und Decke macht es sich Eric im Cockpit gemütlich.
Sonst nicht in diesen Breiten zu beobachten: Nordlichter vor Korsika!

Aber all das ist zunächst sekundär und so brechen wir am 9. Mai nachmittags nach Korsika auf. Wir rechnen ein bis zwei Nächte für die Überfahrt je nach Wind. Christoph schlägt vor die Nachtwache alleine zu machen, sodass Elvira nachts zu etwas Schlaf kommt. Sicherlich würden wir die Nacht in mehrere Schichten unterteilen, wenn wir ohne Kind unterwegs wären, aber in unserer Konstellation funktioniert dieses System für uns besser. Die Nacht verläuft friedlich. Wir segeln mit angenehmem Wind, sind mal schneller und mal langsamer unterwegs und beobachten den Schiffsverkehr um uns herum über das AIS System. Einmal funken wir einen großes kommerzielles Schiff an und fragen zur Sicherheit nach, ob sie uns sehen, denn laut AIS werden sie uns auf bis zu 0.2 NM nahe kommen. Unsere Frage wird freundlich bejaht und es zeigt sich einmal mehr, dass es nicht unbedingt die kommerzielle Schifffahrt ist, vor der man eine Kollision fürchten muss, sondern vielmehr unseres gleichen, die Segler. Nachts überholt uns ein Segelboot unter Motor und kommt uns dabei bis auf weniger Meter so bedrohlich nahe, dass wir trotz seiner Ausweichpflicht genötigt sind unseren Kurs zu ändern, um eine Kollission zu vermeiden. Das Boot ist nicht auf dem AIS sichtbar, hat vielleicht gar kein AIS System verbaut, und der Skipper scheint uns nicht bemerkt zu haben und ist auch nicht am Steuer zu sehen.

Im Morgengrauen wird Christoph dann durch den Anblick eines ca. 9 - 12 Meter Wals verzaubert, der unser Boot eine Weile begleitet. Tatsächlich segeln wir hier auch durch ein großes Walschutzgebiet, das bereits seit 1999 besteht.

Nudeln mit Pesto: Ein einfacher Klassiker auf längeren Passagen. Der Schlaf auf Überfahrten ist weniger erholsam, daher wird tagsüber nachgeholt.
Der Schlaf auf Überfahrten ist weniger erholsam, daher wird tagsüber nachgeholt.
Nudeln mit Pesto: Ein einfacher Klassiker auf längeren Passagen.

Kindbedingt sind unsere Nächte ohnehin spätestens um 7 Uhr vorüber und so übernehmen Elvira und Eric ab ca. 8 Uhr das Cockpit und Christoph fällt für zwei Stunden in einen tiefen, erholsamen Schlaf. Eric meistert diese Überfahrt wieder einmal problemlos. Manchmal starrt er einfach nur minutenlang über das Wasser oder er zaubert uns leckere Suppen aus seiner Fantasieküche oder spielt mit seinem Duplo - Langeweile ist ihm noch ein Fremdwort. Wir kommen zeitweise recht zügig voran, doch zunehmend zeichnet sich ab, dass wir Korsika an diesem Tag nicht mehr erreichen werden. Um 19 Uhr legt sich Christoph in Vorbereitung auf die zweite Nacht noch einmal schlafen, was aufgrund der Übermüdung auch ganz wunderbar funktioniert, und so fällt er bis 23 Uhr in einen tiefen Schlaf, der ihm Energie für die zweite Nacht liefert. In der Zukunft werden wir mit dem System weiter experimentieren, sodass es für Elvira noch besser funktioniert, denn obwohl sie nachts keine Wache hat, schläft sie nur unruhig, was sicherlich auch bedingt durch Ruder und Autopilot an der Geräuschkulisse in der Achterkabine liegt. Vielleicht fällt ihr das Schlafen in der Bugkabine bei diesen Bedingungen leichter, wir werden es testen.

In der zweiten Nacht herrscht dann irgendwann komplette Flaute. Christoph nimmt die Segel runter und lässt das Schiff einfach im nahezu spiegelglatten Wasser treiben. Es ist eine wunderbare Stille und immer wieder schauen neugierige Delfine oder Wale am Boot vorbei.

Wildes Korsika & Boatwork

Girolata wird unsere erste Bucht auf Korsika. Was soll man sagen: Wow, wer hier ankommt, weiß warum er mit dem Segelboot reist. Nicht viele Touristen verirren sich auf dem Landweg hierher. Diese kleine, wunderschöne Bucht mit dem kleinen Dorf wirkt als wäre die Zeit stehengeblieben. Die Kühe liegen frei am Strand und die wenigen Restaurants und Cafés versprühen einen sehr relaxten Charme. Wir essen korsische Spezialitäten in der Hängematte, laufen die wenigen steilen Sträßchen ab und bekommen mehrfach unsere 40 Liter Wassertanks gratis aufgefüllt. Ein guter Platz, um einfach nur die Seele baumeln zu lassen.

Eric genießt seinen Kakao und wir die herrlich entspannte Atmosphäre. Die Bucht von Girolata - umrahmt von grünen Bergen.
Die Bucht von Girolata - umrahmt von grünen Bergen.
Eric genießt seinen Kakao und wir die herrlich entspannte Atmosphäre.
Auch die Kühe sonnen sich gerne. Das Vordeck wird zum beliebten Sonnenplatz.
Das Vordeck wird zum beliebten Sonnenplatz.
Auch die Kühe sonnen sich gerne.

Doch leider ist unsere Liste an Bootsarbeiten inzwischen gewachsen. Bei der Einfahrt in die Bucht versagte unser Tiefenmesser. Uncool! Der Voreigner hatte vorne im Bug einen zweiten Tiefenmesser verbaut und so geht Christoph auf Fehleranalyse und testet verschiedene Einstellungen, die jedoch alle nur zu dem Ergebnis kommen, dass der Tiefenmesser spinnt. Gemeinsam überprüfen wir die Kabelführungen und stellen fest, dass der nachgerüstete Tiefenmesser direkt an den Raymarine Plotter angeschlossen ist und sein Signal von dort via SeaTalk an die Instrumente im Cockpit verteilt. Der alte Tiefenmesser hingegen ist direkt am Instrument angeschlossen, wie wir feststellen, als wir die Instrumententafel auseinanderschrauben. Eigentlich soll man via Tastecode wählen können, ob das Instrument nun die Werte vom Tiefenmesser über die SeaTalk oder die Direktverbindung erhält, doch obwohl wir die Einstellung finden, zeigt das Instrument zunächst weiter nur die Werte des defekten Tiefenmessers an. Schließlich finden wir heraus, dass die Kabel des bisher inaktiven Tiefenmessers falsch angeschlossen sind. Nachdem wir dies korrigieren, empfangen wir endlich korrekte Werte von dem bisher inaktiven Tiefenmesser. Die Werte des Tiefenmessers, der nachträglich im Bug verbaut ist, können wir weiterhin über den Plotter ablesen und so gefällt uns dieses Setup ohnehin besser, da wir nun immer zwei unabhängige Tiefenmesser im Blick haben können. Inzwischen zeigt auch der Tiefenmesser im Bug wieder korrekte Werte an, aber unser Vertrauen in dieses Gerät ist dennoch geringer.

Als nächstes widmen wir uns dem Problem mit der Toilette. Zunächst einmal schließen wir das Ventil und lösen den Zulaufschlauf direkt am Ende der Toilettenpumpe. Dann installieren wir temporär einen zweiten Schlauch, füllen ihn mit Wasser und hängen ihn in einen mit Seewasser gefüllten Eimer. Siehe da, die Toilette zieht das Wasser tadellos aus dem Eimer. Unsere größte Sorge, dass das neue Seeventil ggf. gänzlich blockier ist, stellt sich glücklicherweise als unbegründet heraus. Um das auszuschließen, füllen wir den Schlauch manuell mit Wasser und öffnen das Ventil wieder. Das Wasser fließt problemlos aus dem Schlauch ab und wenn es abfließt, dann sollte es auch in die andere Richtung fließen können. So bestätigt sich am Ende unsere Vermutung, dass einfach zu viel Luft im Schlauch ist und die Pumpe es deshalb einfach nicht schafft, genug Unterdruck aufzubauen, um das Wasser anzusaugen. Wir schließen nochmals das Ventil, füllen den Schlauch manuell mit Wasser und schließen ihn wieder an. Und siehe da, die Toilette funktioniert einwandfrei und wir streichen ein weiteres Problem von unserer Liste.

Your subscription could not be saved. Please try again.
Your subscription has been successful.

Kurz mal Beidrehen! ⛵

Du liest gerne unseren Blog? Dann abonniere unsere Blogartikel per E-Mail.

Wir benutzen Brevo für unsere E-Mail Benachrichtigungen. Durch Klicken auf "Absenden" bestätigst du, dass deine Informationen gemäß den Nutzungsbedingungen von Brevo verarbeitet werden.

Als nächstes Projekt wechseln wir den Impeller am Motor, was glücklicherweise ganz ohne nennenswerte Vorkomnisse einfach so funktioniert. Leider können wir das gleiche jedoch nicht über den Dieselfeinfilter am Motor behaupten. Er sitzt fest. Wir probieren es mit Rohrzange, Handtuch und Gurtband, doch nichts rührt sich. Wir verschieben das Thema, dass uns zu einem späteren Zeitpunkt noch belustigen wird.

Doch bevor wir die hübsche Bucht von Girolata verlassen, widmen wir uns noch den lästigen Abwasseranschlüssen unserer beiden Spülbecken, sowie der Waschmaschine in der Küche. Alle drei Schläuche hatten wir auf dem Trockendock miteinander verbunden und über ein Seeventil nach außen geführt, doch nun fließt leider das Wasser nicht mehr aus den Spülbecken ab. Es ist ein nerviger Akt, den wir in Erics Schlafenszeit durchführen. Zunächst müssen wir die halbe Küche zerlegen, um die Waschmaschine einen guten Meter nach vorne zu rücken. Im Nächsten Schritt müssen Verbindungen wieder gelöst werden und eine neue Verlegung gefunden werden, die einen reibungslosen Abfluss ermöglicht. Im Prinzip sollten die Abflüsse möglichst mit ständigem Gefälle bis zum Seeventil geleitet werden. Was in der Theorie einfach klingt, ist es in der Praxis leider nicht, denn die Höhe der Waschmaschine, über der sich die Spülbecken befinden, verhindert eine optimale Verlegung. Zudem ist uns wichtig, dass die Verbindungen alle oberhalb der Wasserlinie gemacht werden, sodass das Boot nicht direkt voll läuft, sollte sich bei offenem Seeventil eine Schlauchverbindung lösen. Am Ende finden wir eine Lösung, die funktioniert und haken erneut ein Projekt von unserer Liste ab.

Es ist nicht einfach, eine optimale Verlegung für die Abwasseranschlüsse zu finden. Darf auch mal sein: Der Impeller ist schnell gewechselt.
Darf auch mal sein: Der Impeller ist schnell gewechselt.
Es ist nicht einfach, eine optimale Verlegung für die Abwasseranschlüsse zu finden.

Nach vier Tagen in der hübschen Bucht von Girolata segeln wir in kurzen Schlägen die Küste gen Norden entlang. Wir ankern eine Nacht vor Galeria und am nächsten Tag vor Calvi. Da Calvi zu den größeren Orten auf Korsika gehört, möchten wir uns hier wieder entsprechend eindecken. Wir starten einen Großeinkauf im Supermarkt und rüsten Material und Werkzeug im örtlichen Baumarkt und beim Shipchandler auf. Auch ein Spezialwerkzeug für den festsitzenden Dieselfilter ist darunter. Zurück an Bord widmet sich Christoph einer weiteren Baustelle. Man sagt, ein Segelboot kennt nur zwei Gefahren: Land und Feuer. Was letzteres angeht, so haben wir eine kleine Sorge. Wir meinen (bilden uns ein?) Schmorgeruch gerochen zu haben als wir unsere Laptops über den Inverter laden. Nach eingehender Prüfung können wir weder die Geruchsquelle lokalisieren und auch keine Schmorstellen finden, doch unser Vertrauen ist angeknackst. Wir haben nur einen kleinen 300W (600W Spitze) Inverter vom Vorbesitzer, der ihn immer über die 12 V Buchse (umgangssprachlich "Zigarettenanzünder") betrieben hat. Die Kabel hinter dieser Buchse sind jedoch für eine solche Leistung nicht ausgelegt und so schließen wir den Inverter mit 10qm Kabel direkt an die großen Plus und Minus Kontakte hinter dem Schaltpanel an. Da wir vorhaben, nächsten Winter einen großen Geräteträger mit Davit, Solarpanelen, Lithium-Batterien und einem entsprechend größeren Inverter zu installieren, ist dies zunächst nur eine Übergangslösung, die uns aber zumindest wieder ruhigen Gewissens unseren Inverter benutzen lässt.

Neue Verkabelung für den Inverter: Die Kabelschuhe werden aufgepresst und mit Schrumpfschläuchen isoliert. Mit gereinigtem Vergaser und frischem Treibstofffilter erwacht auch der Außenborder aus dem Winterschlaf
Mit gereinigtem Vergaser und frischem Treibstofffilter erwacht auch der Außenborder aus dem Winterschlaf
Neue Verkabelung für den Inverter: Die Kabelschuhe werden aufgepresst und mit Schrumpfschläuchen isoliert.

In L'Île-Rousse schlendern wir über den Markt, der mit einer großartigen Auswahl an lokalen Käse, Wurst und Schinken lockt. Doch uns sitzt ein bisschen die Zeit im Nacken, denn in wenigen Tagen zieht Starkwind auf und wir wollen rechtzeitig das Nordkap runden, um uns auf der geschützten Leeseite in irgendeine Bucht zu verkrümeln, die uns Schutz vor dem Wind bietet.

Und auch die Käsefreunde kommen auf ihre Kosten. Markt in L'Île-Rousse: Dem Wurstliebhaber geht hierbei das Herz auf.
Markt in L'Île-Rousse: Dem Wurstliebhaber geht hierbei das Herz auf.
Und auch die Käsefreunde kommen auf ihre Kosten.

Die Etappe ums Nordkap gestaltet sich interessant, wir starten mit angenehmem Segelwind und erreichen das Kap dann in nahezuher Flaute. Obwohl wir sehen, dass sich das Wasser wenige hundert Meter vor uns deutlich bewegt, rechnen wir nicht damit, dass uns nur wenige Meter hinter der Flautenzone Böen von bis zu 30 Knoten erwarten. Die hohen Felsen des Kaps hatten uns nur wenige Meter zuvor eine Flaute beschert und gleichzeitig den Wind hinter dem Kap derart beschleunigt, dass wir von einem Moment auf den nächsten auf gute 8 Knoten beschleunigen und unangenehm viel Krängung bekommen. Wir reffen beide Segel und ziehen für uns die Lehre, das Meer künftig besser zu lesen. Was nun folgt ist eine stundenlanges Kreuzen gegenan bei Starkwind. Es ist anstrengend, aber beschert uns auch gleichzeitig ein bisschen Regatta-Feeling, denn wir kommen ins Taktieren. Lange Schläge? Kurze Schläge? Mehr Höhe oder mehr Geschwindigkeit? Verausgabt aber glücklich erreichen wir schließlich die Bucht von Macinaggio, von der wir am nächsten Tag nach Elba aufbrechen werden.

An Sonnenuntergängen können wir uns nicht sattsehen. Unser Zickzack-Kurs (Gelbe Spur) ums Nordkap.
Unser Zickzack-Kurs (Gelbe Spur) ums Nordkap.
An Sonnenuntergängen können wir uns nicht sattsehen.

Neun Tage haben wir auf Korsika verbracht, haben uns verzaubern lassen von der Schönheit der Natur abseits der typischen Touristenpfade. Bald schon werden wir wiederkommen, doch dazu erfahrt ihr in einem kommenden Artikel mehr.

Lust auf Sonne, Meer und Segeln?
Besuch uns! Wir haben ein airbnb für dich frei.