Das war es nun: unser erstes Segeljahr⛵. Eigentlich hatten wir einen ganz anderen Artikel für unseren Auftakt hier geplant, aber Pläne und Segeln, das ist so eine Sache... Aber ganz ohne Worte möchten wir unser erstes Jahr unter Segeln dann doch nicht vorbeiziehen lassen und so kommt hiermit jetzt ein kurzes Review unseres bisherigen Abenteuers.
Von Null auf Segler
Wir - das sind Elvira (geb. 1988), Christoph (geb. 1984) der kleine Eric (geb. 2021) sowie Christoph's erstes Kind Lahjan (geb. 2012) in Teilzeit, da er einen Großteil seiner Zeit bei seiner Mutter in Deutschland lebt. Der Rest von uns hat seine Heimatbasis im beschaulichen Tavira an der portugiesischen Algarveküste.
Im Januar diesen Jahres haben wir uns ohne jegliches Vorwissen eine Jeanneau Sun Odyssey 33 in Almerimar in Spanien gekauft. Erst unmittelbar nach dem Kauf hat Christoph dann eine einwöchige Ausbildung zum RYA Day Skipper gemacht.
Elternzeit unter Segeln
Der Hintergrund unserer Hauruck Aktion ist, dass wir unsere ursprünglich anders geplante zweimonatige Elternzeit nun auf einmal unbedingt unter Segeln verbringen mochten. Und so kam es schließlich auch. Doch bevor wir tatsächlich starten konnten, mussten wir zunächst eine wichtige Erfahrung machen: Segelboote sind Dauerbaustellen. Egal ob neu oder alt, irgendwas gibt es immer zu reparieren, warten oder zu verbessern.
Die ersten Tage nach dem Bootskauf wurden schnell zu einer Achterbahn der Gefühle in der wir unsere Elternzeit aufgrund von technischer Probleme mit dem Boot mehrere Male bereits platzen gesehen haben. Natürlich immer wieder gefolgt von himmlischen Endorphinschüben, wenn es uns gelang ein Problem zu beheben.
An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei Peer bedanken ohne dessen Hilfe die Reise bereits zu ende gewesen wäre bevor sie angefangen hat. Tatsächlich ist dies eine Erfahrung die wir seitdem immer wieder gemacht haben: Langfahrer sind eine kleine Gemeinschaft von sehr hilfsbereiten Enthusiasten. Die Hilfsbereitschaft, die wir wieder und wieder durch andere Segler erfahren rührt uns immer wieder aufs neue.
Von Almerimar nach Tavira
Die Passage vom Mittelmeer durch Gibraltar in den Atlantik ist nicht unbedingt das was man einem unerfahrenen Seglerpaar mit sechs Monate altem Baby als aller ersten Törn empfehlen würde. Aus diesem Grund hatten wir ursprünglich geplant die Überführung zusammen mit einem erfahrenen Skipper durchzuführen um anschließend an der Algarve weitere Segelerfahrung ohne fremde Hilfe zu machen. Am Ende kam jedoch wieder alles anders denn die Verzögerungen durch die Arbeiten am Schiff nebst einem einwöchigen Komplettausfall durch Corona zwangen uns schließlich dazu die Reise alleine anzutreten.
Natürlich gab es unterwegs etliche Hürden zu meistern. Es rissen Leinen, es mussten Teile ersetzt werden, wir tuschierten ein anderes Boot, wir liefen auf Grund und in Meter hohen Wellen wurden wir pitschnass und schlugen quer. 😱 Mit anderen Worten, es war ein echtes Abenteuer. Und dennoch haben wir das Schiff heile nach hause gebracht.
Nach insgesamt 28 Tagen auf See hatten wir unser Ziel erreicht und waren mächtig stolz, alle Prüfungen unterwegs gemeistert zu haben. Da unser Wohnort Tavira nicht über eine eigene Marina verfügt, liegt unsere Futura im nahegelegenen Ayamonte in der Marina, denn wir wollten in unserem ersten Segeljahr einen möglichst einfachen Zugang für Tages- und Wochenendtörns sowie weitere Umbauarbeiten haben.
Wie geht es weiter?
Da wir das restliche Jahr über viel anderweitig in der Welt unterwegs waren, sind wir seit unserer ersten Reise weit weniger zum Segeln gekommen als es uns lieb war. Das ein oder andere Mal aber dennoch und so konnten wir unseren Erfahrungsschatz weiter ausbauen und über Nacht ankern, das Dinghi benutzen und weitere Ausrüstung installieren.
Aktuell sind wir eifrig damit beschäftigt, das Boot weiter zu überholen und besser auszurüsten, denn Ende April 2023 soll es zurück ins Mittelmeer gehen.
Als wir die Futura gekauft hatten, konnten wir noch nicht wirklich einschätzen, wie wir sie primär nutzen würden. Inzwischen ist uns aber klar, dass es für uns am meisten Sinn macht, in den kommenden Jahren zunächst das Mittelmeer zu bereisen und sie an den verschiedensten Orten immer wieder für einige Wochen zurückzulassen, statt einfach nur kurze Törns in unserer Umgebung zu machen.
Wir werden berichten!